Prof. Dr. Karl-Heinz Altemeyer (Jahrgang 1943) kam 1986 als Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Klinikums Saarbrücken ins Saarland. Zuvor hatte er am Universitätsklinikum Freiburg den Facharzt für Pädiatrie erworben um sich anschließend an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Ulm unter Leitung von Prof. Dr. med Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Ahnefeld zum Facharzt für Anästhesiologie weiterzubilden und in diesem Fach auch zu habilitieren. Von Prof. Ahnefeld, dem Doyen der deutschen Notfallmedizin, brachte er das besondere Interesse an der Notfallmedizin mit ins Saarland und übernahm mit der ärztlichen Leitung des Luftrettungsstandortes „Christoph 16“ am Klinikum Saarbrücken direkt die Verantwortung für diesen zentralen Standort im saarländischen Rettungsdienst.
Neben seiner klinischen Tätigkeit setzte sich Prof. Dr. Altemeyer umfassend für die Etablierung institutioneller ärztlicher Verantwortung für den sich rasant entwickelnden Rettungsdienst ein und übernahm folgerichtig 1998 das neu geschaffene Amt des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst beim damals noch Rettungszweckverband Saar. In dieser Funktion baute er saarlandweit einheitliche rettungsdienstliche Strukturen mit einheitlicher Ausstattung der Rettungsmittel, zentralen Behandlungsvorgaben für die Versorgung von Notfallpatienten sowie ein saarlandweites medizinisches Qualitätsmanagement im Rettungsdienst auf. Das Saarland war eines der ersten Bundesländer, in dem 1997 ein Sonderfahrzeug zum Transport von Intensivpatienten in Dienst gestellt wurde – sowohl die zukunftsweisende Idee wie auch die detaillierte Umsetzung waren Werk von Prof. Dr. Altemeyer.
Ein besonderes Anliegen von Herrn Prof. Dr. Altemeyer war die notfallmedizinische Aus- und Fortbildung sowohl im ärztlichen Bereich wie für das Rettungsdienstfachpersonal – 1998 war er Mitinitiator der Gründung der Rettungsdienstschule Saar und ihr erster ärztlicher Leiter.
Prof. Dr. Altemeyer war 1983 Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte (agswn). Von nationaler Bedeutung waren die ab 1996 von Prof. Dr. Altemeyer initiierten „Leinsweiler berufspolitischen Gespräche der agswn“, in denen Experten aus ganz Deutschland Lösungsansätze für zentrale notfallmedizinische Themen erarbeitet und publiziert haben. Als agswn-Vorsitzender nahm Prof. Dr. Altemeyer 1998 an der Gründungsversammlung der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND e.V.) teil und wurde deren erster stellvertretender Vorsitzender. Die agswn zeichnete ihren langjährigen Vorsitzenden mit der Ehrenmitgliedschaft aus.
In Anerkennung seiner Verdienste um die Notfallmedizin zeichnete die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Herrn Prof. Dr. Altemeyer 2004 mit der Rudolf-Frey-Medaille aus.
Seit 2006 begleitete Herr Prof. Dr. Altemeyer den saarländischen Rettungsdienst und die vielen, von ihm initiierten Entwicklungen aus seinem Ruhestand heraus. Wir neigen uns in Respekt für sein Lebenswerk und den Verdiensten um den saarländischen Rettungsdienst vor dem Verstorbenen und werden Herrn Prof. Dr. Altemeyer ein ehrendes Andenken bewahren.